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Sehen Sie, Sebastian hatte noch
kaum einen Namen als Dichter.
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Er wollte es auch nicht.
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Er lehnte es ab, berühmt zu sein.
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Er fürchtete die falschen Werte,
die aus der Berühmtheit erwachsen...
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aus dem Ruhm,
aus der persönlichen Ausbeutung.
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Er sagte zu mir: "Violet, Mutter,
du wirst länger leben als ich.
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Dann liegt es in deinen Händen,
damit zu tun, was du willst."
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Womit er natürlich
seine spätere Anerkennung meinte.
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- Sie haben viel von ihm.
- In welcher Weise?
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Weil Sie als Arzt, als Chirurg...
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auch lhrer Kunst geweiht sind.
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Ja, lhre Kunst.
Denn es ist auch Kunst, was Sie tun.
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Sie gebrauchen Menschen,
genau wie er.
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Großartig, schöpferisch.
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Einer wie Gott.
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Meine Kunst besteht darin,
dass ich helfe.
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Ich gebrauche nicht,
ich werde gebraucht.
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Es kommt wohl auf dasselbe heraus.
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Letzten Endes, meine ich.
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Ich weiß überhaupt nichts mehr.
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Hier ist das Atelier,
Sebastians Studio.
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Das Leben der meisten Menschen...
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ist eine lange Reihe
von Trümmerhaufen.
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Jeden Tag mehr Trümmer
und mehr Trümmer.
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Ein endloser Weg von Trümmerhaufen.
Und niemand ist da...
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um sie wegzuräumen,
außer am Ende der Tod.
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Ich glaube...
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das Wort "stille Verzweiflung"
eignet sich für jedes Lebewesen.
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Aber unseres war anders.
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Sebastians und meins.
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Ich weiß,
es klingt entsetzlich eitel...
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aber wir waren ein berühmtes Paar.
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Die Menschen sprachen nie
von Sebastian und seiner Mutter...
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oder Mrs. Venable und ihr Sohn.
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Sie sagten:
"Sebastian und Violet.
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Violet und Sebastian
sind am Lido. Sie sind im Ritz."
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Und jedes Mal,
wo auch immer wir waren...
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waren alle Augen auf uns gerichtet.
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Alles andere war in den Schatten
gestellt. Mein Sohn, Sebastian...