:40:01
Aber bei ihm hätte es
nicht so grausam geklungen.
:40:04
Wenn ich so spreche wie er
oder Tante Vi, dann klingt es herzlos.
:40:08
Und dabei sind wir es nicht...
:40:11
...obwohl wir grauenhafte Dinge tun.
- Was ist für Sie grauenhaft?
:40:16
Tante Vi ließ ihren Mann
sterben wegen Sebastian.
:40:20
Es hieß sogar,
sie habe ihn umgebracht.
:40:23
Wie, "umgebracht"?
:40:25
Vor vielen Jahren wollte Sebastian
der Welt mit ihren Qualen entrinnen...
:40:30
und buddhistischer Mönch werden.
Das war in Tibet.
:40:33
Er rasierte sich den Kopf,
bekam einen Napf und war glücklich.
:40:37
Bis Tante Vi kam.
:40:39
Wieso? Was hat sie getan?
:40:41
Lebte in einer Hütte,
legte sogar Gelübde ab.
:40:46
Alles, um ihm nah zu sein, um ihn zu
kriegen und nach Hause zu bekommen.
:40:50
Dann ist eine Nachricht gekommen.
Mr. Venable lag im Sterben.
:40:54
- Er wollte sie sehen.
- Sie entschloss sich zu bleiben?
:40:59
Sie entschloss sich,
ihn allein sterben zu lassen.
:41:02
Hätten Sie Sebastian gekannt, würden
Sie verstehen, sie hatte keine Wahl.
:41:07
Wie keiner von uns eine Wahl hatte,
wenn Sebastian beschlossen hatte...
:41:12
dass er jemanden ausbeuten kann.
:41:14
Wollen Sie damit sagen,
er beutete die Menschen aus?
:41:19
Ja.
:41:21
Ist es nicht das, was Liebe ist?
Menschen auszubeuten?
:41:25
Vielleicht ist das Hass, wenn man
nicht im Stande ist, auszubeuten.
:41:30
- Weiter.
- Weiter? Wohin?
:41:32
Irgendwohin.
:41:34
Zu der ersten Erinnerung,
die auf Sie zukommt.
:41:38
Die erste Erinnerung?
:41:41
Es war auf dem Fastnachtsball.
:41:43
Der Fastnachtsball? Ja?
:41:47
Das war meine allererste Erinnerung.
:41:50
Das war im letzten Frühjahr.
:41:52
Vor diesem Frühjahr erinnere ich
mich absolut an nichts.
:41:58
Es ist, als ob mein Leben
in dieser Nacht anfing und endete.