:37:00
	Lolita.
:37:02
	Ja, bitte.
:37:07
	Ich bringe lhr Frühstück.
:37:08
	Das ist nett, guten Morgen.
:37:10
	Morgen.
:37:15
	Sagen Sie es bitte nicht Mama,
daß ich den Speck gegessen habe.
:37:18
	Du hast wohl schlechte Laune?
:37:21
	Ach, wegen Mama.
:37:27
	Was haben Sie da geschrieben?
:37:30
	Ich habe ein Gedicht geschrieben. Warum?
:37:35
	Und worüber?
:37:36
	Über die Menschen.
:37:40
	Hm-hm. Ganz neues Thema.
:37:42
	Ist ja ulkig.
Das Ding sah aus wie 'n Tagebuch.
:37:46
	Ich schreibe meine Gedichte
immer in solche Diarien.
:37:54
	Sie haben Angst,
daß Ihnen einer lhre Ideen klaut, hm?
:37:58
	Schon möglich.
Soll ich dir mal etwas Schönes vorlesen?
:38:02
	Können Sie denn das?
:38:05
	Es ist mein Lieblingsgedicht.
:38:09
	- Hier. "Es war..."
- Wer hat es geschrieben?
:38:11
	Der göttliche Edgar.
:38:13
	Was für ein Edgar? Ich kenne keinen.
:38:14
	Edgar Allan Poe natürlich.
:38:17
	"Es war die Nacht im letzten Oktober,
:38:19
	"in jenem niemals vergessenen Jahr."
:38:22
	Hörst du, wie er die letzte Silbe dehnt?
:38:25
	"Es war dicht am See von Auber,
:38:27
	"der nur Nebel, Dunst, Schatten gebar."
:38:30
	Siehst du, wie er die 3 Begriffe
hier anhäuft und steigert,
:38:34
	um das Mystische herauszukehren?
:38:37
	Nebel, Dunst, Schatten.
:38:40
	Wie sich das steigert. Das ist wirklich gut.
:38:43
	"So war Psyche besänftigt,
ich küßte zart ihre Hand.
:38:46
	"Ich konnt' überwinden ihr Zaudern,
:38:49
	"bis ans Ende der Straße schritten wir.
:38:52
	"Erst die Gruft bot uns Einhalt
mit Schaudern.
:38:54
	"Und ich fragte, lieb Schwester,
was steht dort am Stein?
:38:57
	"Und sie sprach, Ulalume, Ulalume."