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"lch bin gekommen,
um dich an Weihnachten zu besuchen."
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Frag mich nicht, warum ich das tat.
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Ich hab keine Ahnung.
Kam einfach so raus.
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Und plötzlich umarmt mich diese alte Frau
und ich umarme sie.
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Als ob wir beide beschlossen haben,
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dieses Spiel zu spielen,
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ohne die Regeln zu diskutieren.
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Sie wußte,
daß ich nicht ihr Enkel bin.
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Sie war alt und vertütert, aber...
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sie wußte, daß ich nicht
ihr eigen Fleisch und Blut bin.
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Aber es machte sie glücklich, so zu tun.
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Und da ich nichts Besseres zu tun hatte,
habe ich mitgespielt.
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Wir sind reingegangen
und unterhielten uns.
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Sie fragte, wie's mir geht,
und ich habe sie angelogen.
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Ich sagte, ich arbeite
in einem Zigarrenladen.
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Ich würde heiraten.
Lauter schöne Geschichten.
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Und sie tat so,
als glaubte sie alles.
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"Das ist gut, Roger",
sagte sie immer und lächelte.
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"lch wußte immer,
es wird noch alles gut gehen".
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Nach eine Weile wurde ich hungrig.
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Da nichts im Haus war,
ging ich in den Laden...
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und hab alles Mögliche gekauft.
Gegrilltes Hähnchen, Gemüsesuppe,
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Kartoffelsalat
und lauter so Zeugs.
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Oma Ethel hatte
ein paar Flaschen Wein,
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und so teilten wir ein ziemlich
anständiges Weihnachtsmahl.
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Wir hatten beide
einen kleinen Schwips...
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und gingen nach dem Essen
ins Wohnzimmer,
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wo die Sessel bequemer waren.
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Ich mußte mich mal entschuldigen,
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ging ins Badezimmer
am Ende des Gangs,
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und dort wurde alles ganz anders.
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Meine Rolle als Ethels Enkel
war irre genug,